Donnerstag, 3. Mai 2012

Silence! Silenzio! Ruhe!

Wie schon im Post über den ersten Start vermerkt, ist der Netzteillüfter des MS-Tech MC-1200 für meinen Geschmack zu laut - mein Arbeits-PC ist um einiges leiser. Gleich nach dem Einschalten geht's noch, doch schon nach zwei Minuten ist das Rauschen unüberhörbar. Dem will ich heute auf den Grund gehen. Hier kommt meine Elektroniker-Grundausbildung wieder mal zum Zug.

Warnung: Elektro-Laien sollten Aktionen wie der folgenden absehen. Im offenen Netzteil gibt es Bereiche, die unter 230V Spannung stehen. Bei versehentlicher Berührung kriegt man bestenfalls einen herzhaften Schlag, wenn es ganz dumm gehen soll, kann es auch tödlich sein!

Operation am offenen Herzen

Da der Lüfter ja nicht von Beginn weg auf vollen Touren läuft, muss irgendwo eine Steuerung dahinter sein. Mal sehen, ob sich diese lokalisieren und eventuell beeinflussen lässt.

Also, Netzeil ausbauen und öffnen, Lüfter vom Netzteildeckel abschrauben, benötigte Kabel wieder anschliessen. Einschalten und warten, bis der Lüfter wieder hoch dreht.

Auffällig sind im Netzteil zwei Kühlkörper. Sie sind nicht besonders ausgeklügelt - es sind einfach zwei Alublöcke. Auch hält sich deren Hitze-Abstrahlung in Grenzen - sie sind problemlos berührbar, ohne sich die Finger zu verbrennen. Wozu dreht der Lüfter dann so hoch?

Test 1: Die Platine wird mit einem technischen Kältespray grossflächig heruntergekühlt. Wenn es daruaf eine Temperaturregelung gibt, wird diese darauf reagieren. Nun, hier ist keine Reaktion ersichtlich bzw. hörbar; der Lüfter dreht weiterhin auf vollen Touren. Auch das Voltmeter bestätigt, der Lüfter wird konstant mit 12V gespiesen.

Test 2: Ausschalten, 5 Minuten warten, wieder einschalten. Der Lüfter dreht langsam hoch, die Spannung ist aber konstant 12V.

Folgerung: Die Regelung muss im Lüfter selbst sein. Nur scheint diese völlig unabhängig von der Temperatur zu sein, sondern einfach langsam hoch zu fahren. Billig!
Eine weitere Feststellung ist, dass der Lüfter lauter ist, wenn er am Netzteilgehäusedeckel befestigt ist. Abgesehen vom grösseren Resonanzkörper liegt das vor allem an der Lochung, dem Berührschutzgitter. Hier entstehen Turbulenzen.

Konsequenz: Es muss ein besserer (leiserer) Lüfter rein. Da die Hitzeentwicklung (zumindest im 'idle' Modus) auch nicht sehr gross ist, darf dieser auch etwas langsamer drehen. Sollte das nicht reichen, würde ich einfach noch den Berührschutz aus dem Netzteilgehäusedeckel heraussägen.

Der Arbeits-PC muss Federn lassen

Vor gut zwei Monaten hatte ich meinem Arbeits-PC einen zusätzlichen leisen Gehäuselüfter von Be-Quiet verpasst. Tja, das neue Pferd im Stall hat eben Vorrang, so wird dieser Lüfter nun im Netzteil des MC1200 seinen Dienst tun. Der originale Lüfter hat nur einen zwei-poligen Anschluss (Speisung), der Gehäuselüfter drei-polig (mit Tachosignal). Ich schliesse den Lüfter deshalb an einem der vier (!) Lüfteranschlüsse des Motherboards an. Somit lässt sich auch die Drehzahl beeinflussen und überwachen.

Silence is golden!

Es ist wie Tag und Nacht: Der HTPC ist im Betrieb kaum mehr hörbar. Es ist für mich unverständlich, dass MS-Tech ein an und für sich wirklich gutes und preiswertes Gehäuse mit einem solch lauten Lüfter 'kaputt' macht. Insbesondere, da es sich ja spezifisch um ein Media Center Gehäuse handelt, wo klar ist, dass Krach stört.

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